Wissenswertes

Hier finden Sie folgende Beiträge:
1. Kirchenkutsche
2. Ressourcenschonender Umgang mit Papier
2. Sonnenstrom vom Kirchendach
3. Verkehrswende - Infos zu umweltbewusstem Fahren

Kirchenkutsche

Das Bistum beteiligt sich an der "Kirchenkutsche". Ein Basis-E-Lastenbike kann je nach Bedarf individuell konfiguriert werden. Damit wird daraus ein mobiles Kirchenkaffee, eine Rikscha oder ein praktisches Transportgerät für Lasten. Durch einen Rahmenvertrag erhalten Rechtsträger aus dem Bistum Limburg, die ein solches E-Lastenbike bestellen, einen Rabatt in Höhe von 10%. Alle Informationen gibt es bei Kirche + Klima.

Ressourcenschonender Umgang mit Papier

Papiervortrag brachte wichtige Erkenntnisse

Am 12. September 2024 fand ein Online-Workshop mit Evelyn Schönheit, Dipl.-Umweltwissenschaftlerin statt. Wesentliche Infos sind hier dokumentiert. 

Ökologisch & fair: Zukunftsfähig mit Papier

Im Alltag kann jede*r einen wirkungsvollen Beitrag zum Waldschutz und damit Klima- und Artenschutz leisten, ob zu Hause, in der Schule oder im Büro. Denn etwa 40 % der globalen industriellen Holzernte landen im Papier. Dabei gehört Deutschland zu den vier größten Verbrauchern. Papiersparen reduziert Kosten, durch Verwendung von Recyclingpapier kommuniziert man Umweltengagement direkt nach außen und das korrekte Sammeln von Altpapier liefert wertvollen Rohstoff. Wir stellen Ihnen Tipps vor, wie dies einfach gelingt und erläutern, warum das Handlungsfeld Papier so bedeutungsvoll ist und auch für bessere Lebensbedingungen vieler Menschen vor allem im globalen Süden sorgt.

Auswirkungen auf Natur, Umwelt und Menschen

Die Gewinnung des Rohstoffes Holz zur Herstellung von Primärfaserpapier ist verbunden mit Waldzerstörung und -degradierung. Knapp 40 % unseres Papierholzes stammen aus Schweden und Finnland, wo eine intensive Forstwirtschaft betrieben wird. So gelten in Schweden nur noch 10 % der wirtschaftlich nutzbaren Wälder als naturnah, nur 5 % besitzen urwaldartige Strukturen. Umweltverbände sprechen von einer Krise der Biodiversität in ihrem Land: Etwa 1.800 Tier- und Pflanzenarten, deren Existenz auf den Lebensraum Wald angewiesen ist, stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

Zudem verlieren durch die Abholzung viele lokale und indigene Gemeinschaften ihre Lebensgrundlage. Etwa 300 Millionen Menschen leben im und/oder vom Wald, viele versuchen ihn vor Zerstörung zu schützen.

Einen Großteil unseres Papierzellstoffs importiert Deutschland aus Brasilien, Uruguay und Chile. Dort werden riesige Eukalyptus-Plantagen angelegt für raschen Holznachschub, vor allem auf Flächen, die Bauernfamilien oft seit Generationen bewirtschaften, meist ohne offizielle Besitzurkunden. Sie werden teils unter schweren Land- und Menschenrechtsverletzungen vertrieben. Einheimische nennen die Monokulturen „grüne Wüsten“, weil die eintönigen Bestände für andere Pflanzen und Tiere kaum Lebensraum bieten und Eukalyptus enorme Mengen Wasser verbraucht. Dies führt zum Absenken von Grundwasserspiegeln und schweren Bränden, wie in den vergangen Jahren in Chile sowie Portugal, woher uns insbesondere Kopierpapiere erreichen. Außerdem belasten die Plantagen durch hohen Pestizideinsatz Böden und Gewässer, verursachen den Verlust von Fischen, Obstbäumen und anderen Nahrungspflanzen und gefährden die Existenz der lokalen Bevölkerung.

Während Deutschland im Schnitt 176 kg Papier pro Kopf und Jahr verbraucht, erreicht z. B. Indien nur 12 kg, die Länder Afrikas liegen sogar noch darunter, obwohl laut UN etwa 30 kg nötig wären, um grundlegende Bedürfnisse an Hygiene, Bildung und Kommunikation zu erfüllen.

Handlungsmöglichkeit: Papier sparen

Für Kosteneinsparungen und mehr Platz z. B. durch reduzierten Stauraum für Aktenordner.

  • Doppelseitig drucken, ggf. zwei Seiten auf nur einer ausdrucken
  • „Schmierpapier“ am Drucker und Kopierer sammeln und für Notizen nutzen
  • Digitale Varianten wählen: Auf Langlebigkeit, Reparierfreundlichkeit, Update-Möglichkeiten der Geräte achten und Ökostrom nutzen
  • Kuverts und Kartons mehrfach verwenden
  • Bei umweltengagierten Versendern bestellen, die Mehrweglösungen wie Recyclingkunststoff-Boxen als Transportverpackung anbieten, z. B. die mit dem Blauen Engel ausgezeichnete memo Box oder RePack
  • Stoffbeutel, Einkaufstasche oder Rucksack statt Papiertüten
  • Verzicht auf Einweggeschirr, Mitnahme eigener Behältnisse wie Brotdosen und Lunchboxen aus Edelstahl sowie langlebiger To Go-Becher
  • Mehrweglösungen z. B. aus Bio-Baumwolle statt Papiertüten, -servietten, -küchenrollen
  • Ungewünschte Flyer und Prospekte mit Aufkleber „Bitte keine Werbung“ ablehnen, ggf. mit dem Zusatz „und keine kostenlosen Zeitungen“, wenn man auch diese nicht möchte.

Recyclingpapier nutzen

Wo noch Papier benötigt oder gewünscht wird, ist der Blaue Engel Zeichen der Wahl. Er steht für maximalen Altpapiereinsatz, Verbot kritischer Chemikalien, optimale Qualität und Funktionalität. Recyclingpapiere mit Engel gibt es für nahezu alle Einsatzbereiche, von Büropapier, Schulheften, Flyern bis hin zu Klebeetiketten und Post Its. Besonders wichtig sind 100 % Altpapiereinsatz bei Hygienepapieren, da sonst die wertvollen, 25 Mal wiederverwendbaren Holzfasern, nach nur einmaliger Nutzung unwiederbringlich aus dem Kreislauf verloren gehen – über die Kanalisation oder den Restmüll.

Recyclingpapier spart gegenüber Primärfaserpapier durchschnittlich 68 % Energie, 78 % Wasser, 87 % Abwasserbelastung und 15-42 % CO2, verringert den Chemikalieneinsatz und das Abfallaufkommen. Mit 1 Blatt Recyclingpapier lässt sich so viel Energie einsparen, um eine große Tasse Kaffee oder Tee zu kochen. 

Und A4-Papiere in Naturweiß (ISO Weißgrad 70) sind etwa 10 % günstiger als Produkte aus Primärfasern, signalisieren Zukunftsfähigkeit und können Andere zum Mitmachen inspirieren.

Noch stärker engagieren können Sie sich, indem Sie wichtige Forderungen gegenüber der Politik voranbringen:

  • Verbot überflüssiger Einwegverpackungen wie Tüten aus Primärfaserpapier, Einweggeschirr
  • Bundesweit einheitliche Mehrwegsysteme für Verpackungen
  • Verpflichtung der öffentlichen Hand zu konsequent ökologischer und sozialer Beschaffung

Für eine Ressourcenwende

Grundsätzlich gilt es, die notwendige Verbrauchsreduktion stärker in den politischen und öffentlichen Diskurs zu tragen. Denn Deutschland verbraucht drei Erden, auf die Ressourcen bezogen. Durch Absage an Überkonsum und Wahl öko-fairer Produkte können wir uns für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und globale Gerechtigkeit einsetzen. Hilfestellungen und Tipps geben z. B. Umweltbundesamt und Verbraucherzentrale. Für Leichtigkeit, Entschleunigung, Entspannung, mehr Zeit, Geld und Freiheit.

Weitere Infos

Die kostenfreie Broschüre „Papier. Wald und Klima schützen“ erläutert die wichtigsten Zusammenhänge und ist zugleich ein kleines Musterbuch für optimale Druckqualität hochwertiger Farbfotos auf fünf unterschiedlichen Recyclingpapieren mit Blauem Engel www.umweltbundesamt.de/publikationen/papier.

Weiterführende Infos und Anregungen zur Vermittlung des Themas in Schulen und an außerschulischen Lernorten bieten die digitalen „Unterrichtsmaterialien Papier – von Natur bis Kultur“: https://www.verbraucherbildung.de/materialkompass/unterrichtsmaterial-papier-von-natur-bis-kultur.

Sonnenstrom vom Kirchendach

Die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern kirchlicher Immobilien ist von hoher Bedeutung, damit Klimaziele im Bistum Limburg erreicht werden können. Seit 2023 ist dies auch für Sakralbauten genehmigungsfähig. Eine Handreichung mit aktuellen Empfehlungen zur Vorgehensweise, wenn Sie die Errichtung einer PV-Anlage beabsichtigen, finden Sie im Download-Bereich dieser Webseite.

Verkehrswende

Im Bereich der Mobilität müssen die CO2-Emmissionen drastisch gesenkt werden, wenn die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden sollen. Neue Verkehrskonzepte sind gefragt und jede*r Einzelne ist aufgefordert, das eigene Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und nach Alternativen Ausschau zu halten. Strecken zu Fuß zurücklegen, das (Lasten-)Fahrrad nutzen, öffentliche Verkehrsangebote nutzen, auf Carsharing-Angebote zurückgreifen, Fahrgemeinschaften bilden, als Veranstalter einen Shuttle-Service anbieten, als nächsten PKW ein 100%-Elektrofahrzeug anschaffen ... 

Es gibt viele Möglichkeiten und oft sind die Alternativen preiswerter und/oder gut für die körperliche Fitness.

Im Bistum Limburg gibt es immer mehr Initiativen, die neue Mobilitätswege unterstützen. 

Jobrad für Mitarbeitende

Das Bistum Limburg hat einen Rahmenvertrag mit der Firma JobRad Leasing GmbH abgeschlossen. Über diesen Vertrag least das Bistum ein Rad, welches die Mitarbeiter:innen selbst wählen können (z.B. ein normales Fahhrad, Rennrad, Lastenrad, Mountainbike, eBike). Dazu stehen viele Vertragshändler*innen im ganzen Bistumsgebiet zur Verfügung. Das geleaste Rad wir den Mitarbeiter*innen zur Nutzung (auch privat) für 36 Monate überlassen. 

Für Fragen zu den Vertragsmodalitäten rund um das Thema Jobrad ist die Personalverwaltung Ansprechpartner.

Angestellte der Kirchengemeinden haben prinzipiell auch die Möglichkeit, dem Rahmenvertrag beizutreten. Dazu muss der entsprechende Verwaltungsrat jedoch einen Beschluss diesbezüglich fassen und auf das Bistum zugehen.

Hier geht es zum Jobrad-Portal des Bistums. 

Elektromobilität

Nicht nur in Fragen von Mobilität muss es vorrangig um Vermeidung und Reduktion gehen. Immer sollte geprüft werden, ob es ein CO2-günstigeres Fortbewegungsmittel gibt. 

Dennoch: ganz ohne Individualverkehr wird es nicht gehen. Der PKW wird insbesondere im ländlichen Raum nicht verschwinden. Mit rein elektrisch betriebenden Fahrzeugen gibt es hier aber eine ökologisch vertretbare Alternative, zumal wenn der PKW mit regenerativer Energie geladen wird. Im Vergleich zum Verbrenner kann das E-Auto in vielerlei Hinsicht punkten, auch weil es zusätzlich zu den CO2-Emissionen Lärm und Feinstaubwerte reduziert. 

Es gibt allerdings noch ein Menge Vorurteile, die E-Mobilität sei nicht umweltfreundlicher und wegen der Rohstoffbeschaffung ethisch nicht vertretbar. Zudem gibt es viele praktische Fragen rund um die Lademöglichkeiten und die Reichweite. 

Daher hat es eine Informationsveranstaltung der Nachhaltigkeitsbeauftragten gemeinsam mit der Katholischen Erwachsenenbildung gegeben. Als Experten haben Prof. Dr. Scherer von der Uni Trier und Ingo Schwanenberger als "Botschafter der E-Mobilität" interessante Inputs gegeben und Fragen beantwortet. 

Die Videoaufzeichnung ist auf YouTube HIER verfügbar und kann sehr empfohlen werden, wenn sich die Frage stellt: "Als nächstes ein E-Auto?"  

Carsharing

Prinzipiell können für Dienstfahrten im Bistum Limburg auch E-Carsharing-PKW genutzt werden. Seit 2025 stehen u.a. dafür Fahrzeuge der EVL am Verwaltungsgebäude "Über der Lahn" in Limburg zur Verfügung. Abrechenbar sind bei den Reisekosten nach aktuellem Stand die gefahrenen Kilometer, so wie bei der Nutzung eines privateigenen Dienstfahrzeugs auch.

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